Interview mit dem Zeitzeugen Dr. Ernst Emrich

Wenige Jahre nach dem Start des Fernsehens 1954 kam Ernst Emrich zum Bayerischen Rundfunk und begann beim damaligen Familienprogramm, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen, die wie er „nichts vom Fernsehen verstanden, sich aber darauf gestürzt haben so gut es ging.“ Neue Konzepte und neue Sendungen für ein Kinder- und Jugendprogramm wurden in der Redaktion entwickelt, etwa die Reihe „Das Di-Do-Domino“, zugleich die Synchronisation der amerikanischen „Sesamstraße“ abgelehnt.

Nach dem Kinderfernsehen folgte 1964 der Aufbau des Schulfernsehens, ein internationaler Trend damals, um die Schulbildung zu verbessern. Anfang der 1970er Jahre übernahm Emrich die Leitung des Prix Jeunesse und wechselte als Hauptabteilungsleiter Erziehung und Gesellschaft zum Hörfunk.

„Ich bin reingekommen und habe nach kurzer Zeit einen ungeheuren Respekt entwickelt vor den Kollegen im Hörfunk“, erzählt er Sabine Rittner im Gespräch und auch, dass Rundfunk für ihn bedeutet, nachdenklich zu sein, aber durchaus auch anzuecken. 1991 übernahm er bis zu seiner Pensionierung 1995 das Amt des Hörfunkdirektors und sein Credo war, aus allen Perspektiven zu informieren, „damit alle unsere Hörer etwas zu hören bekommen von einer Ecke, die sie gar nicht kennen.“

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