Bundeskanzler Helmut Kohl im Gespräch mit Regierungssprecher Ost, und Sohn Peter während dessen geheimen DDR-Besuches vom 27. – 29. Mai 1988 in Weimar. | Bildquelle: WDR/Eastblockworld.com/LOOK! Film

Überraschend, nah dran, sensibel – Neue sehenswerte Geschichts-Dokumentationen

Empfohlen vom „Geschichtlichen Arbeitskreis der ARD“
Geheimdiplomat Bundeskanzler – Wie Helmut Kohl die Stasi narrte

Im Sommer 1988 – ein Jahr vor dem Zusammenbruch der DDR – reiste Bundeskanzler Helmut Kohl für drei Tage zu einem privaten Besuch nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden. Der nahezu unbekannte Kurztrip war ein ungewöhnlicher Deal, der beim Besuch Honeckers 1987 in Bonn, vereinbart worden war. Als Honecker zusagte, hatte Kohl eine Bedingung: Die Presse dürfe nichts erfahren.

Um offiziell Kohls Sicherheit zu gewährleisten, hatte man Kohl Honeckers Leibwächter zur Seite gestellt – beobachtet von rund 1000 MfS-Mitarbeiter, die den Befehl hatten, alles zu unterlassen, was die Stimmung Kohls trüben konnte. Während DDR-Geheimdienstler als Touristen getarnt an unzähligen Orten vergeblich auf den Kanzler lauerten, ließ der sich gutgelaunt mit DDR-Bürgern fotografieren.

Die Stasi-Protokolle dazu hinterlassen ein Bild der potemkinschen Wirklichkeit der DDR-Herrschaft. Kohl müsse sich den Menschen aufdrängen, wurde da berichtet. Da die Menschen von Kohl kaum Notiz genommen hätten, sei die Reise für Kohl eine große Enttäuschung gewesen, frohlockte deshalb Honecker.

Bundeskanzler Helmut Kohl (Mitte) fotografiert von Stasi Mitarbeitern während dessen Spaziergang durch Dresdner Fußgängerzone | Bildrechte: WDR/Bundesarchiv Stasiunterlagen
Bundeskanzler Helmut Kohl (Mitte) fotografiert von Stasi Mitarbeitern während dessen Spaziergang durch Dresdner Fußgängerzone | Bildrechte: WDR/Bundesarchiv Stasiunterlagen
24 h D-Day – Die Invasion der Anti-Hitler-Koalition in der Normandie

6. Juni 1944 – in Nord-Frankreich begann die Landung der Westalliierten der Anti-Hitler-Koalition im Zweiten Weltkrieg. Das führte zur Errichtung der „zweiten Front“ gegen Hitler-Deutschland. Der erste Tag dieser Invasion wird D-Day oder auch der „längste Tag“ genannt. Die erfolgreiche Landung führte zur geplanten Entlastung der „Roten Armee“ der Sowjetunion beim Kampf gegen die Wehrmacht.

Die ARD-Doku erzählt den Tag so authentisch wie heute möglich. Aus der Sicht derer, die diese fürchterliche Schlacht in der Normandie erlebt haben: Amerikanische, kanadische und deutsche Soldaten berichten.

Das schwarz-weiß Originalmaterial der an der Invasion beteiligten Kameraleute wurde aufwendig koloriert. Das Ergebnis sind Bilder von einer beeindruckenden Qualität und Tiefenschärfe. Man guckt als Zuschauerin und Zuschauer nun direkt in die Augen dieser so jungen Soldaten, die sich am 6. Juni in der Normandie bekämpften, man sieht ihre Ahnungslosigkeit, ihre Ängste, ihre Verzweiflung. Das Gesicht des Krieges bekommt im wörtlichen Sinn eine neue Farbe und dadurch auch Wirkung.

Soldaten am Strand | WDR/imago images/Leemage
Pioniere der US-Armee und der US-Navy entladen Material am Strand von Omaha Beach.

1949 in Ost und West – Zwei Familien und ihre Träume / ARD History

Zwei junge Frauen auf Spurensuche im Jahr 1949, einmal im Osten, einmal im Westen: Wie ist es ihren Familien ergangen in diesem besonderen Jahr in der deutschen Geschichte? Das Grundgesetz wird verabschiedet. BRD und DDR gegründet. Die deutsche Teilung wird 75 Jahre lang eine Realität. Wie haben Familien das damals erlebt? Was hat sie erfreut, was geschmerzt? Eine ganz persönliche Reise in die Vergangenheit.

Jördis Krey, Studentin aus Bremen, mit ihrem Großvater Dieter Eck.

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