Als „Mister Bonn“ unvergessen. Die TV-Legende Friedrich Nowottny feierte seinen 95. Geburtstag
Als Anchorman des Fernsehformats „Bericht aus Bonn“ hat er die politische Berichterstattung im deutschen Fernsehen nachhaltig geprägt, als WDR-Intendant zwei bedeutende Umbrüche intensiv begleitet: das Aufkommen des Privatfernsehens und die Wiedervereinigung. Und als ARD-Vorsitzender hat er zudem sehr erfolgreich die Integration der ostdeutschen Rundfunkanstalten vorangetrieben.
Bis heute ist Friedrich Nowottny – noch immer auch für viele Nachwuchs-Journalistinnen und –Journalisten – ein Vorbild, für die älteren eine Legende. Eine seiner Leitlinien: „Journalismus ist für mich vom Grundsatz her kritisch, sonst wäre er belanglos. Gut recherchiert, vollständig bekanntgemachte Fakten.“
Nowottny suchte immer wieder neue kreative Wege, die Menschen, das Publikum zu erreichen. In seine Amtszeit als Intendant fielen unter anderem der Start des ARD-Morgenmagazins, des Polit-Magazins ZAK und der Radiowellen WDR 5 und 1LIVE. Zu den vielen Auszeichnungen, die er erhielt, zählen unter anderem „Goldene Kamera“, „Goldener Fernsehbambi“, der Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises, der „Jakob-Kaiser-Preis“, das Große Bundesverdienstkreuz und der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
WDR-Intendant Tom Buhrow: „Immer hat er dabei beispielhaft gezeigt, wie man mit Veränderungen und den damit verbundenen Herausforderungen umgeht. Es zeichnet ihn aus, dass er seiner Passion, dem politischen Journalismus, treu geblieben ist. Nicht zuletzt als gefragter Gesprächspartner, der er auch heute noch ist. Ich wünsche ihm alles Gute und weiterhin viel Energie und Tatkraft.“
Anlässlich seines 95. Geburtstages am 16. Mai 2024 findet man in der ARD Mediathek ein Interview mit Friedrich Nowottny aus der Reihe „WDR Geschichte(n)“ – sehr sehenswert und ein Stück deutscher Fernsehgeschichte.