ARD via QR-Code – das Projekt „Content im öffentlichen Raum“
Die Digitalisierung eröffnet der ARD viele Chancen – so sind zum Beispiel unsere Inhalte alle an einem Ort, Mediathek oder Audiothek, und jederzeit verfügbar. Allerdings schwinden gleichzeitig die Möglichkeiten, mit Inhalten der ARD beiläufig oder zufällig in Kontakt zu kommen, vor allem bei Menschen, die unsere Plattformen und Angebote nicht aktiv (auf)suchen.
Hier setzt das Projekt „Content im öffentlichen Raum“ an, das im vergangenen Jahr rund 50 QR-Codes, die zu ARD-Inhalten führen, an öffentlichen Hotspots, Gedenkstätten oder Museen realisiert hat.
Ob an einer alten Museumsschmiede im Saarland oder der Gedenkstätte der Berliner Mauer in Berlin – der große Fundus an hochwertigen audiovisuellen Inhalten der ARD ist für viele externe Partner hochattraktiv. So hat der Saarländische Rundfunk im Rahmen des Projektes „Content im öffentlichen Raum“ ein Retro-Video an der besagten Schmiede verlinkt, das zeigt, unter welch harten Bedingungen ein Schmied früher gearbeitet hat. An der Gedenkstätte der Berliner Mauer wurden im Rahmen des Projekts gleich zwei Inhalte verlinkt – einmal die Tagesthemen vom 9. November 1989, die mit der berühmten Anmoderation durch Hanns Joachim Friedrichs natürlich ein zeithistorisches Dokument – zumal an diesem Ort – ist, und eine Sachgeschichte der „Sendung mit der Maus“, die vor allem Kindern die Geschichte der Berliner Mauer einfach erklärt. Besucherinnen und Besucher können die QR-Codes vor Ort scannen und gelangen so direkt zum Inhalt in der Mediathek oder Audiothek. So bekommen sie spannende Hintergründe genau dort, wo sie sie thematisch erwarten würden.
Allein diese Beispiele verdeutlichen die Vielfalt der Möglichkeiten in dem Projekt, das sich zum Ziel setzt, bestehende Informationsangebote der Partner mit wertvollen Audios und Videos inhaltlich zu ergänzen. Gute Verknüpfungen zahlen so auf die im öffentlichen Raum sichtbare Bedeutung der ARD z. B. als audiovisuelles Gedächtnis des Landes oder auch als Anbieter von wertigen Inhalten für Kinder ein. Bemerkenswert dabei ist – das zeigt die nun abgeschlossene Projektphase – wie positiv das Aufeinander-Zugehen bei Partnern ankommt. So sind durch das Projekt auch feste und vertrauensvolle Kooperationen entstanden – genannt sei hier vor allem die Verbindungen zwischen dem Saarländischen Museumsverband und dem SR sowie zwischen der ARD und den Lübecker Museen.
Mit letzteren wurde Anfang dieses Jahres anlässlich des 150. Geburtstages von Thomas Mann in diesem Jahr eine Kooperation vereinbart. Zusammen mit dem Buddenbrookhaus wurden zehn historische Video- und Audiodokumente aus dem ARD-Archiv zu Thomas Mann identifiziert, die zum Teil neu aufbereitet werden mussten. Zum Stichtag am 6. Juni wurden sie im Lübecker Stadtgebiet an verschiedenen Orten via QR-Codes verlinkt.
Besucherinnen und Besucher der Hansestadt können diese noch das ganze Jahr über mit ihrem Smartphone scannen und so eine Zeitreise in die verschiedenen Phasen des Weltliteraten machen. Die Inhalte werden im öffentlichen Raum mit ARD Retro verlinkt. Um dieses Projekt mit diversen Inhalten greifbarer zu machen, wurde auch ein Flyer aufgesetzt, der u. a. am Lübecker Hauptbahnhof ausliegt. Die Wochenabrufe der Inhalte waren zum Teil vierstellig – abhängig auch davon, wie das Besucheraufkommen in Lübeck im Jubiläumsjahr war.
Das große Plus des Projektes ist es, dass wir als Rundfunk der Gesellschaft uns genau mit dieser verbinden. Kooperationen mit Ausstellungen, historischen Orten, Stadien und Sportvereinen machen uns und unsere neuen Partner sichtbarer. Unsere Nutzerinnen und Nutzer wiederum treffen einen ARD-Inhalt dort an, wo sie ihn konkret benötigen, wo sie Interesse an dem Thema haben. So schaffen wir eine neue Verknüpfung zu unserem Publikum. Gleichzeitig zeigen wir unsere historische und dokumentarische Qualität und tauchen (mit Inhalt und Logo) im öffentlichen Raum auf.
Marc Heydenreich, Koordinatior Public Value im ARD Generalsekretariat
Teaserbild: Ausschnitt aus der Broschüre „Historische Videos und Audios – Eine Zeitreise durch Lübeck mit Thomas Mann“. (Bildquelle: Lübecker Museen/ARD)